Houax Hay
02.09.2014 und 03.09.2014
Um dem Bus weiterhin konsequent aus dem Weg zu gehen, buchte ich am Vortag die Weiterfahrt nach Houax Hay per Slow Boat. Mit dem Tuk Tuk wurde ich zur Anlegestelle gebracht wo ich direkt auf Joachim traf, einem Gymnasiumlehrer. Ein netter Kerl, aber er erfüllte das Klischee eines Lehrers in Perfektion. Auf dem Slow Boat quartierten wir uns ein und da gerade Nebensaison herrscht, gab es auf dem Boot reichlich Platz zum Entspannen.
Die Fahrt genoss ich wirklich jede Sekunde. Wir fuhren zwar zwei Tage lang jeweils neun Stunden auf dem Mekong, aber man konnte sich an der Dschungelkulisse einfach nicht satt sehen. Bequem war es obendrein, von daher waren das sehr angenehme zwei Tage. Wirklich gestört hat mich nur das Verhalten mancher Laoten. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, entsorgen sie ihren Abfall, wie beispielsweise die Verpackung der Instantnudeln, im Mekong. Für uns wirklich unvorstellbar, aber das Umweltbewusstsein muss in Asien noch weiter gestärkt werden.
Geschlafen haben wir natürlich nicht auf dem Boot, sondern in Pakbeng. Dieses kleine Dorf hat sich perfekt auf die Touris eingestellt, die hier auf der Reise einen Zwischenstopp einlegen müssen. Schnell war eine Unterkunft gefunden und verhungern mussten wir auch nicht. Das Frühstück nahmen wir bei einem tollen Ausblick ein.
04.09.2014
Oh was hab ich mich schon so lange auf den heutigen Tag gefreut! Endlich war Action angesagt! Die nächsten zwei Tage ging es nämlich in den Regenwald. Im Office der "Gibbon Experience" in Houay Xai traf sich die Gruppe von Leuten, mit denen ich also das kleine Abenteuer im Wald machen sollte. Die Gruppe bestand aus drei Amis (zwei Schwestern und ein Freund), jeweils einem Australier, Polen und Franzosen. Zunächst wurde uns ein Film gezeigt, indem das Projekt vorgestellt wird. Es ist wirklich nicht billig, dafür wird das Geld zB in den Schutz des Waldes investiert. Dann ging's endlich los und mit dem Pickup fuhren wir ca eine Stunde bis zu unserem Ausgangspunkt für unsere Treekkingtour. Hier legten wir unser Equipment an, das wir später noch brauchen sollten. Dann ging es los und schnell betraten wir auch schon den Wald.
Bei schöner Hitze und allgegenwärtiger Schwüle kämpften wir uns langsam aber stetig höher und höher. Von der Umgebung nimmt man während des Aufstiegs eigentlich gar nicht so viel wahr, da sich ganz schnell der Geist auf zwei Dinge konzentriert: Der Tunnelblick ist nach unten gerichtet und stellt sicher, dass man nicht ins Stolpern gerät, ansonsten ist die restliche Konzentration auf die Atmung gerichtet. Aber irgendwann ist man hoch genug und kommt in den Genuss der Zipline. Dabei handelt es sich um ein dickes Drahtseil welches über Schluchten oder Täler gespannt wurde. Hier muss man nur sein Equipment befestigen und ab gehts mit irrem Tempo auf die andere Seite. Das war jedes Mal ein tolles Erlebnis und machte das ganze Trekking noch aufregender. Hier ein kleiner Eindruck dessen:
Wie im Video schon zu sehen, führte eine Zipline in unser Baumhaus. Was die Menschen hier errichtet haben ist der Wahnsinn. Das Baumhaus verfügt über ein Bad mit Klo, Dusche und Waschbecken. Außerdem gibt es eine Spüle und eine kleine Ecke zum gemütlichen Beisammensein. Hier verbrachten wir einige Zeit mit Kartenspielen und kurz bevor es dunkel wurde, kam ich in den Genuss der wohl tollsten Dusche die ich bisher genießen durfte. Das kalte Wasser war eine super Abkühlung, aber das tollste an der Dusche war natürlich der spektakuläre Ausblick:
Nach dem Abendessen - wir bekamen sogar eine Dose Bier - saßen wir noch eine Weile zusammen und um 20:30 Uhr gings dann schon ins Bett, aber bei der körperlichen Anstrengung die wir am Tag geleistet hatten auch kein Wunder oder? Geschlafen habe ich eigentlich ganz gut. Zum Glück haben die ganzen Insekten, die wirklich laute Geräusche machen können, nicht die ganze Nacht ihr Konzert abgehalten. Am nächsten Tag machten wir uns nach einem guten Frühstück wieder fertig und traten den Heimweg an. Natürlich durften wir auch an diesem Tag viele Male die Ziplines benutzen. Nach einigen Stunden erreichten wir schließlich den Pickup-truck, der uns zurück in die Zivilisation fuhr. Zurück im Guesthouse wurde dann ausgiebig geduscht und abends hat sich die Truppe nochmals getroffen und einen schönen gemeinsamen Abend verbracht.