Lost City und Tayrona Nationalpark

Veröffentlicht auf von Sebastien Vogt

02.07.2015

Puh, eine solche Hitze bin ich gar nicht mehr gewöhnt! Auf den Galapagosinseln war es zwar auch schon sehr sonnig und heiß, aber hier in Santa Marta an der Karibikküste brennt die Sonne richtig stark. Um mich erst mal an die Hitze zu gewöhnen unternahm ich heute nichts, sondern verbrachte den Tag im Hostel.

03.07. - 06.07.2015

So, was stellt man denn bei 37 C so an? Im Pool oder Meer schwimmen? Nee, zu einfach. Ich entschied mich dazu eine vier tägige Trekkingtour zur sogenannten "Lost City" zu machen. Die Verlorene Stadt tief im Urwald Kolumbiens ist so etwas wie der feuchte Traum aller Indiana Jones Fans – sich auf wilden Pfaden durch den Regenwald schlagen, Schweiß und Mosquitos, in Hängematten schlafen, und am Ende des Weges eine verlorene, von der Zivilisation vergessene Stadt. Zunächst versuchte ich den kleinen Rucksack möglichst leicht zu packen und mich mental auf die kommenden Tage einstellen. Nach einer zwei stündigen Jeeptour und einem Mittagessen ging es schließlich los. Gemeinsam mit sieben anderen Reisenden machten wir uns auf den Weg. Puh, wenige Meter gelaufen und schon begrüßten mich die ersten Schweißtropfen. Kein Wunder, denn es ist super heiß und die meiste Zeit führt uns der Weg bergauf oder bergab. Ebene Strecken sind immer wieder gerne gesehen, jedoch machen diese lediglich 15% der gesamten Strecke aus. Im Dschungel wurden wir nach kurzer Zeit zum Glück von einem natürlichen Pool erwartet und natürlich sprangen wir liebend gerne in das kühle, erfrischende Nass.

Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark

Nach mehreren Stunden kamen wir schließlich in unserem ersten Camp an, wobei ich unterwegs noch Freundschaft mit einem niedlichen Schweinchen geschlossen habe. Das Abendessen war reichlich und sehr lecker. Ziemlich früh verabschiedete ich mich und machte es mir in meiner Hängematte gemütlich. Herrlich, ich liebe es in Hängematten zu schlafen!

Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark

Der nächste Tag begann früh (wie immer!) und schon waren wir wieder zu Fuß unterwegs. Wieder kämpften wir uns die Hügel hinauf und herab und dennoch konnten wir die tolle grüne Landschaft noch bewundern. Im zweiten Camp entschied ich mich wieder für eine Hängematte und nach dem Abendessen ging es wieder ins Schlummerland.

Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark

So, nachdem wir wieder noch in der Dunkelheit aus dem Schlaf gerissen wurden, ging es heute am dritten Tag zur Lost City. Das Camp ist recht nahe an der Stadt gelegen. Zunächst ging es zwanzig Minuten am Fluss entlang bzw. teilweise mussten wir ihn auch durchqueren, jedoch reichte uns das Wasser nur bis zur Wade (in der Regenzeit schwillt der Fluss dann doch noch an). Die eigentliche Herausforderung waren definitiv die unzähligen Treppenstufen, die wir erklimmen mussten um die Stadt zu erreichen. Puh, sooo anstrengend!

Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark

Aber irgendwann war es dann geschafft und wir erreichten die geheimnisvolle präkolumbianische Ausgrabungsstätte, deren Ursprünge ins Jahr 700 n. Chr. zurückreichen. Der terrassenartige Bau der Ciudad Perdida dauerte etwa 2 Jahrhunderte. Erst 1972 wurde sie von Grabräubern wiederentdeckt. Die geschätzte Bevölkerungsgröße betrug zu Hochzeiten 2.000–8.000 Angehörige des indigenen Volkes Tairona, die die Stadt kurz nach der Ankunft der Spanier wegen der Ausbreitung von Seuchen aufgeben mussten. Die Spanier selbst haben trotz des Handels mit den Tairona die Stadt nie betreten. Im Gegensatz zu Machu Picchu wimmelte es hier zum Glück nicht von Touris. Die meiste Zeit waren wir für uns alleine und konnten den spektakulären Blick ganz alleine genießen. In jedem Kreis befand sich damals eine Hütte, so wie sie heute noch von den Tairona genutzt wird.

Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark
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Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark

Nach der Besichtigung der Anlage traten wir den Rückweg ins Camp an und marschierten noch mehrere Stunden weiter bis zur letzten Übernachtungsstätte. Am letzten Tag mussten wir besonders viel Wegstrecke hinter uns bringen, kamen erschöpft aber glücklich am Ausgangspunkt unserer Trekkingtour an.

07.07. und 08.07.2015

Nach vier anstrengenden Tagen habe ich mir etwas Entspannung redlich verdient. Da kam der Tayrona Nationalpark ganz gelegen. Mit dem Bus fuhr ich bis zum Eingang, wo ich Verena aus Österreich kennen lernte. Gemeinsam legten wir die 45 minütige Strecke zu den Stränden und Campingplätzen zurück. Wir ließen uns ein einfaches Mittagessen schmecken und blieben bis es dunkel wurde am Strand. Abends suchten wir uns zwei Hängematten aus und gingen recht früh schlafen.

Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark
Lost City und Tayrona Nationalpark

Nach dem Frühstück gingen wir am zweiten Tag noch etwas weiter am Strand entlang und machten es uns am Strand "La Piscina" gemütlich. Die Strände hier sind wirklich toll, besonders gefällt mir, dass direkt hinter dem Strand der Urwald anfängt.

Lost City und Tayrona Nationalpark
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Am Nachmittag verließen wir wieder den Nationalpark und während ich zurück in mein Hostel fuhr, machte sich Verena auf den Weg zurück nach Bogota wo sie zurzeit lebt.

Veröffentlicht in Kolumbien

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