Cameron Highlands
01.10.2014
Nach drei Tagen Großstadt packte ich wieder meine Sachen und fuhr mit dem Bus in die Cameron Highlands - genauer gesagt in die kleine Stadt Tanah Rata. Nachdem der Bus sich die vielen Serpentinen hochgekämpft hatte, erwartete uns das Städtchen mit einem freundlichen Regenschauer. Mit dem Taxi fuhr ich ins Hotel und musste feststellen, dass ich die paar Meter auch hätte laufen können. Aber gut, hätte ja auch vorher nach der Entfernung fragen können. Da der Regenschauer sich für einen längeren Auftritt entschied, verbrachte ich den Tag mit leckerem Cappuccino und meinem iPad bei Starbucks.
02.10.-03.10.2014
Bekannt sind die Cameron Highlands vor allem für die vielen Teeplantagen. Deren Besichtigung schob ich allerdings nach hinten, denn man kann hier auch durch den Dschungel wandern. Es gibt ungefähr zehn verschiedene Wege, die auf einer Karte mehr oder weniger deutlich eingetragen sind. Unterwegs sind die Pfade durch Plastikbänder gekennzeichnet, die es stets zu entdecken gilt, was nicht immer einfach ist. Zum Glück habe ich meine tolle "Citymaps-to-go-App", die sogar alle Dschungelpfade anzeigt. So wusste ich immer wo ich gerade bin. Warnhinweisen folgte ich jederzeit, schließlich will man ja nicht im Dschungel verloren gehen.
Ich entschied mich am ersten Wandertag für den Pfad Nummer 10, der hinauf zum 1670m hohen Gipfel des Gunung Jasar führt. Tannah Rata liegt bei 1400m Höhe, sodass ich 270 Höhenmeter vor mir hatte. Man kann fast alle Dschungelpfade alleine bewältigen, sagt in diesem Fall aber natürlich im Hotel Bescheid, welchen Dschungelpfad man machen möchte. Wenn also was passieren sollte, wird man in der Regel auch gefunden. Die Aussicht vom Gipfel war nicht so spektakulär, da der Nebel eine weite Sicht verhinderte. Dafür war es spannend, durch den Nebelwald wieder zurückzuwandern.
Am zweiten Trekkingtag war meine Route etwas länger, da ich verschiedene Wege miteinander kombinierte. Mal lief ich in ausgetrockneten Bachläufen entlang, mal führte der schmale Weg über hunderte von Baumwurzeln oder ich kletterte steile Hänge auf bzw. ab. Machte auf jeden Fall Spaß, vor allem da mir die ganze Zeit niemand begegnete und das ein tolles Gefühl war, mal ganz alleine im Dschungel zu sein. Im Dschungel war es eigentlich nicht wirklich heiß, was mir ja zu Gute kommen müsste. Leider war die Luftfeuchtigkeit unverändert hoch, sodass ich einerseits teilweise einen Pulli trug, aber andererseits dennoch schwitze wie sonst auch. Also wenn ich in der Antarktis auch so schwitze, lasse ich mich definitiv vom Arzt untersuchen!
04.10.2014
Um die Teeplantagen zu sehen, buchte ich am Vortag einen Halbtagesausflug. Wir fuhren mit dem Jeep bis hinauf zum Gunung Brinchang, der exakt 2000m über dem Meeresspiegel thront. Bevor wir aber oben ankamen, machten wir einen Stopp bei den Teeplantagen "Sungai Palas Boh Tea Estate". Diese gehören einer schottischen Lady, die ihren Wohnsitz allerdings in Kuala Lumpur hat. Aus den Blättern können je nach Erntezeitpunkt bzw. Verarbeitungsweise verschiedene Teesorten hergestellt werden. So ganz blicke ich da nicht durch, bin ja kein Teetrinker.
Oben am Gipfel des Gunung Brinchang machten wir eine kleine Wanderung durch den Mossy Forest. Dieser moosige Wald wächst nur an den höchsten Erhebungen der Cameron Highlands und anderen Gebirgszügen Malaysias. In solchen Höhen herrscht konstanter Nebel und Feuchtigkeit, sodass hier ein idealer Lebensraum für Moose, Farne, Flechten und Orchideen entstehen kann.